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Barbados – Hallo Karibik!

18.02.23 – 28.02.23

Unser erster Stopp in der Karibik war die erste und östlichste der karibischen Inseln: Barbados. Bei unserer Ankunft wurden wir bereits von den Segelbooten HEUREKA und STRAWANZA erwartet, die uns schon seit dem europäischen Festland regelmäßig begegneten. Sie hatten sogar extra für uns einen Fender an einer geeigneten Stelle platziert, an der wir unseren Anker werfen konnten. Nachdem der Anker saß, kamen alle für ein Ankunftsbier vorbei. Was für ein toller Empfang nach 16 Tagen auf dem einsamen Atlantik bekannte Gesichter wiederzusehen!

Der erste Abend war also ein super Start, für den nächsten Tag war dann natürlich ausschlafen, einklarieren und ein wenig Sightseeing angesagt. Die ersten beiden Punkte waren bis Mittag erledigt, danach ging es zu Fuß in den nächsten Ort, Speightstown. Ein wenig Auslauf konnten wir nach 16 Tagen auf See gut gebrauchen und Port St. Charles (unser Ort beim Ankerplatz) bietet nicht mehr, als ein Luxusresort für sehr reiche Briten. Dafür bot es uns jedoch eine gute Infrastruktur, ein sicheres Dingi-Dock, WLAN und Duschen und alles für lau.

Nachdem wir uns Speightstown angeschaut hatten, ging es jedoch direkt weiter nach Holetown. Dort war an dem Wochenende ein kleines Festival, mit Umzug, vielen Ständen und noch mehr Leuten, also ein sehr guter Einstand für Barbados. Das Highlight des Tages war jedoch die Busfahrt. In den Bussen auf Barbados ist prinzipiell immer Party angesagt. Es wird immer laut Musik gespielt, und zwar mit so starkem Bass, dass man sich kaum noch unterhalten kann.

Einer der typischen, gelben Busse auf Barbados
Einer der typischen, gelben Busse auf Barbados

Neben dem Busfahrer gibt es immer eine Beifahrerin, die den Rest organisiert, abkassiert und mit anderen Busfahrern trashtalkt. Solch eine Busfahrt hatten wir noch nie erlebt und sie war deshalb ein besonderes Erlebnis. Abends trafen wir uns dann mit Strawanza und Heureka am Strand zum Grillen. Das war ein langer und spannender erster Tag auf Barbados.

In Port St. Charles blieben wir noch zwei Tage und nutzten die Zeit primär zum Schnorcheln, Schwimmen und Entspannen. Das farbenprächtige Riff, an dem man mit unzähligen Fischen und der ein oder anderen Schildkröte entlangschnorcheln konnte, lag nur wenige Meter von unserem Ankerplatz entfernt. So eine lebendige Unterwasserwelt direkt am Boot war genau das, was man sich von der Karibik erträumt.

An der Amelija gab es zum Glück keine besonderen Arbeiten zu erledigen und somit ging es am 20.2. weiter zur Hauptstadt von Barbados, Bridgetown. In Bridgetown hatten wir sogar ein noch besseres Angebot als in Port St. Charles, da der Barbados Yachtclub eine Woche kostenlose Mitgliedschaft anbot und wir diese natürlich gerne nutzten. Wir ankerten direkt vor dem Strand des Yachtclubs und hatten neben den Annehmlichkeiten, die wir in Port St. Charles hatten, auch ein paar weitere Angebote, wie Billard, Tennis oder eine kostengünstige Bar (2 Rumpunsch für 3€).

In Bridgetown blieben wir dann noch knapp über eine Woche. Dabei sahen wir viel von der Stadt, kauften teures Gemüse (Barbados ist unheimlich teuer) und lernten auch einige Leute kennen. Wir waren absolut begeistert von der Unterwasserwelt, es gab viele Fische und wenn man ins glasklare Wasser springen wollte, musste man aufpassen, dass man auf keine Schildkröte springt.

In der Nähe von unserem Ankerplatz lag der Carlisle Bay Marine Park. Dort liegen mehrere große Wracks recht knapp unter der Wasseroberfläche. Bei unserem ersten Besuch dort nahmen wir unser Dingi mit, um Sachen zu transportieren und konnten das Dingi an eine der Bojen festmachen. Das Schnorcheln an den Wracks machte echt viel Spaß! Uns begegneten unheimlich viele unterschiedliche Fische und auch einige Fischschwärme. Dadurch, dass die Fische von den Einheimischen für die Touristen angefüttert werden, kommen einem die Fische auch ganz nahe. Die Wracks sind mit zahlreichen Korallen bewachsen und das ganze Schnorchel-Erlebnis wird noch aufregender, da man durch die Streben und Wände der Wracks durchtauchen kann. Als wir uns anschließend auf dem Dingi in der Sonne aufwärmten, kam ein Ausflugskatamaran vorbei, der an unsere Boje wollte. Da es eine schlechte Idee gewesen wäre, wenn er sich an unser Dingi gehängt hätte, ließen wir ihn an die Boje und durften dafür unser Dingi an seinem Heck befestigen. Die Verantwortlichen an Bord waren sehr glücklich darüber, dass wir die Boje direkt neben dem Wrack freigemacht hatten und sie ihr Tagesprogramm weiter durchführen konnten, weshalb sie uns an Bord einluden. Der Katamaran war nicht wie ein üblicher Charterkatamaran aufgebaut, auf dem man übernachten konnte, sondern im Mittelpunkt stand eine üppige Bar, an der die Touristen mit dem lokalen Rum bzw. Rumpunsch versorgt wurden. Dort bot man uns natürlich auch direkt einen eisgekühlten Rumpunsch an und ließ uns mit den Leuten verweilen. Nachdem alle Gäste nach einem Schnorchelgang wieder an Bord waren, wurde uns langsam deutlich gemacht, dass wir gehen sollten. Allerdings auch auf eine sehr freundliche und großzügige Art: Man drückte uns einen Kanister Rumpunsch und eine große Tüte Eiswürfel in die Hand. So hatte die Schnorcheltour zu den Wracks noch ein interessantes und unerwartetes Ende. Da wir keine Tiefkühltruhe haben, wurde aus dem Wasser jedoch recht schnell neues Trinkwasser für uns.

Elias nutzte die wunderschönen Wellen nur eine Bucht neben der Amelija und lieh sich ein Surfboard. Der Surfspot war wirklich ausgezeichnet und den Moment, wenn man über so klares Wasser gleitet, dass man das Riff und die Fische unter sich beobachten kann, vergisst man nie mehr. Am Strand luden die Kokospalmen für eine Pause in der Hängematte ein, bevor man sich wieder in die Wellen stürzte.

Leider stand in den nächsten Tagen doch noch ein wenig Arbeit an. Da wir im Sommer die Amelija in der Karibik verkaufen wollen, schossen wir ein paar Fotos und entwarfen die ersten Inserate. Dennoch stand viel Freizeit auf dem Programm. Weitere Highlights waren, dass Jan Moritz nach einer Besichtigung in einer Rum-Destillerie für 140€ Rum kaufte (Kartenfehler, der auch wieder behoben wurde) und Elias jeden Tag von einem Typen versetzt wurde, der ein Surfboard verkaufen wollte.

Am Abend des 28.2. sollte es dann weiter in Richtung Martinique gehen. Barbados war ein schöner Start nach der langen Atlantiküberquerung. Eigentlich steuerten wir Barbados ja ungeplant und recht spontan an, doch im Nachhinein sind wir sehr froh über den Aufenthalt dort. Mit traumhaften langen Sandstränden, klarem, warmem Wasser und einer bunten Unterwasserwelt, wurden wir perfekt in der Karibik empfangen. Dadurch, dass es keinen Chartertourismus gibt und man von den anderen Inseln nur schwer gegen den Passatwind hersegeln kann, sind die Ankerbuchten sehr frei. Dafür ist das Land sehr teuer, das beginnt beim Einkauf und hörte beim Ausklarieren (50€ pro Boot) auf. Umso netter sind die Menschen vor Ort. Wir haben uns immer sicher gefühlt und hatten sehr schöne Begegnungen mit den Einheimischen.

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