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Der Bootskauf

Wie wir zu unserer Amelija gekommen sind

14.05.22 – 21.05.22

Unserer geplanten Reise stand noch eins im Weg: Wir mussten ein Boot kaufen.

Um in dem Chaos von Informationen und Angeboten ein wenig Durchblick zu bekommen, haben wir sehr viel recherchiert, uns über Boote und wichtige Ausstattung informiert und natürlich unsere Kriterien festgelegt. So konnten wir die Suche etwas eingrenzen und haben uns auf Boote konzentriert, die in unserem eher kleinen Budget lagen, aber trotzdem nicht kleiner als 10-11m waren und vorzugsweise zwei getrennte Kabinen hatten. Außerdem war uns sehr wichtig, dass das Boot bis auf wenige, nicht zu zeitraubende Reparaturen segelfertig und hochseetauglich mit solider Substanz ist, schließlich wollen wir keine Zeit verlieren und dieses Jahr noch über den Atlantik segeln. Solche Voraussetzungen haben die Suche zwar einfacher gemacht, aber auf wenige Boote minimiert.

Die Amel bei der Bootsbesichtigung in Kroatien

Die Amel Euros 41 in Kroatien war tatsächlich das einzige Boot, bei dem wir ernsthaft angefragt haben und eine schnelle Antwort erhalten haben. Nur wenig später reisten wir alle aus Deutschland an und standen uns am nächsten Tag an der Fähre in Kroatien das erste mal zu dritt gegenüber. Begleitet vom Voreigner haben wir das Boot genauestens inspiziert und uns durch einen Berg an Checklisten und Notizen zum Thema Bootskauf gearbeitet. Im Vorhinein hatten wir schon einen Termin mit einem Gutachter sowie einen Krantermin in Biograd organisiert. Wir wollten uns das Schiff vor dem Kauf unbedingt von unten ansehen und eine qualifizierte Meinung hören. 

Auf dem Weg dort hin hatten wir leider fast durchgehend Flaute und die Fahrt vom Liegeplatz bis zur Marina, in der der Kran auf uns wartete, zog sich ziemlich lange. Trotzdem war die streckenweise von Delfinen begleitete Tour sehr schön und wir konnten in den mehr oder weniger Genuss unserer ersten Nachtfahrt kommen.

Sonnenuntergang bei der ersten Nachtfahrt

Für den nächsten Morgen waren unsere Termine angesetzt. Sobald der Gutachter eingetroffen war, ging das zentimeterweise unter die Lupe nehmen des Bootes von vorne los. Dafür wurde das Boot mit einem großen Kran extra aus dem Wasser gehoben. 

Die Amel im Kran der Marina Dalmacija

Da Jan Moritz noch mitten im Abistress steckte, verließ er uns nach einiger Zeit und flog nach Deutschland, der letzten Abiturprüfung entgegen. Jan und Elias blieben noch ein paar Tage länger an Bord. Das Gutachten lief also ohne ihn weiter, auch eine kurze Runde segeln war dabei, und wir sollten ihm später berichten, um dann gemeinsam die wichtige Entscheidung zu treffen. Soll es dieses Boot werden?

Nachdem alle Stärken und Schwächen des Bootes offen gelegt wurden, waren wir bereit für den großen Schritt. Guten Gewissens und mit noch etwas ungläubiger Vorfreude konnten wir die alte Amel, gebaut 1976, unser Boot nennen. Wir haben auf unseren 12,35m unter Deck reichlich Platz mit einem Saloon mit Pantry, von dem aus wir die Nasszelle und die Bugkabine erreichen können. Auf der anderen Seite des Mittelcockpits, im Heck, haben wir eine zweite Kabine. Zum Segeln sind wir mit zwei Masten und unterschiedlichen Segeln perfekt ausgestattet und ein 75ps starker Motor unterstützt und bei den Hafenmanövern. Mit dem Bootskauf war das neue Kapitel aufgeschlagen. 

Wie um unsere Spontanität erneut zu prüfen, stand plötzlich fest: In einem Monat geht es los. Noch schnell Abi machen, den letzten Monat arbeiten und ganz nebenher haufenweise Vorbereitungen treffen. Ist das überhaupt möglich? Eine große Herausforderung stand uns sicherlich bevor, doch wir wussten, dass die größten Hürden bewältigt waren und wir es schaffen würden.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Bernd

    Hallo, habe mit Freude Euren sehr schönen Beitrag gelesen.
    Ihr macht es sehr gut.
    Liebe Grüße von Karin und Bernd (die Vorbesitzer)

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